02/07/2014
Buchpräsentation: „Jorge: Begegnungen mit einem, der nicht Papst werden wollte“

Am Mittwoch, den 2. Juli, fand im Festsaal der Pestalozzi-Schule eine außergewöhnliche Veranstaltung statt: Im Rahmen des 80-jährigen Jubiläums der Gründung der Pestalozzi-Gesellschaft wurde das vom argentinischen Journalisten Miguel Hirsch ursprünglich auf Deutsch geschriebene Buch „Jorge: Begegnungen mit einem, der nicht Papst werden wollte“ vorgestellt.
 

Miguel Hirsch ist ehemaliger Schüler der Pestalozzi-Schule, jüdischer Religion, lebte dreißig Jahre in Deutschland und kehrte vor wenigen Jahren nach Argentinien zurück. Als Jorge Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt wurde, sah sich der deutsch-argentinische Journalist von Anträgen überflutet, die Figur des Papstes, der schließlich eine unglaubliche Dimension erreichen sollte, mit argentinischen Augen in Europa bekannt zu machen. So entstand die Idee, ein Buch über Jorge (jetzt Franziskus) zu schreiben, indem er die Zeugnisse vieler Menschen wiedergeben würde, die in Argentinien Umgang mit ihm gehabt hatten. Das Ergebnis der Forschungen von Miguel Hirsch ist ein höchst interessantes und leicht zu lesendes Buch.

Die Buchpräsentation in der Pestalozzi-Schule erfolgte durch eine Podiumsdiskussion mit drei engen Mitarbeitern von Franziskus in seiner ständigen Suche nach dem interreligiösen Dialog, dem Islamgelehrten Omar Abboud, Vater Mariano Fazio und dem Rabbiner Abraham Skorka und wurde von einem weiteren ehemaligen Schüler der Pestalozzi-Schule, dem Schriftsteller Gonzalo Garcés, moderiert. Der Begriff des DIALOGS als persönliche Begegnung zwischen den Parteien, die sich bei Unstimmigkeiten und Konflikten gegenüberstehen, wurde ausführlich von den Referenten entwickelt. Auch die jüngst erfolgte Reise des Papstes ins Heilige Land wurde erwähnt und jeder Fundamentalismus zurückgewiesen.

Der bis auf den letzten Platz gefüllte Saal folgte dem fast zweistündigen Dialog aufmerksam und bedankte sich mit starkem Applaus und herzlichen Gesten der Anerkennung für die Anwesenheit so wichtiger Persönlichkeiten. Für die Pestalozzi-Schule, in deren Leitbild konkret Begriffe wie Solidarität, Nicht-Diskriminierung und zwischenmenschlicher Dialog verankert sind, war diese Veranstaltung eine Ehre und ein enormes Geschenk zu ihrem 80-jährigen Jubiläum.