Alfredo Bauer und Roberto Schopflocher verstarben in den ersten Monaten des laufenden Jahres und waren mehr als 90 Jahre alt. Beide wanderten während der Hitlerdiktatur aus Österreich bzw. aus Deutschland aus. Beide waren jüdischen Ursprungs und ihren Wurzeln verschrieben. Beide waren erfolgreiche Fachmänner, der eine, Arzt; der andere, Unternehmer. Beide waren äußerst fruchtbare Schriftsteller, die ihre Bücher sowohl auf Spanisch als auch auf Deutsch verfassten. Und beide waren ehemalige Schüler der Pestalozzi-Schule.
Die Schüler der 11. und 12. Klasse, einige Zeitgenossen von Alfredo und Roberto und Familienmitglieder von beiden (einschließlich der vierten Generation der “Schopflochers”, die bereits die Pestalozzi-Schule besucht) folgten den Vorträgen, die Bezug auf Leben und Werk beider Autoren nahmen, mit großer Aufmerksamkeit. Hervorgehoben wurden die politische Tätigkeit und das politische Engagement von Alfredo Bauer, sein breites literarisches Werk und seine starke Persönlichkeit. Zu Roberto Schopflocher wurde erwähnt, dass er zuerst auf Spanisch schrieb und sein Werk dann ausschließlich auf Deutsch fortsetzte. Er veröffentlichte sein letztes und längstes Buch wenige Monate vor seinem Ableben zu Beginn dieses Jahres. Die volle Zugehörigkeit zu drei Kulturen, zur ursprünglichen deutschen, zur adoptierten argentinischen und zur traditionell überlieferten jüdischen zieht sich als Leitmotiv durch ihre literarischen Werke.
Eine emotionsgeladene Veranstaltung, die voll zur Identität unserer Schule passt und ihre Gründungsgeschichte einmal mehr ins Gedächtnis ruft.