12/05/2015
Sara Rus in der Pestalozzi-Schule

Am Dienstag, den 12. Mai, hatten wir die Ehre, Frau Sara Rus, Holocaust-Überlebende, in der Pestalozzi-Schule empfangen zu dürfen. Sie berichtete über ihre beeindruckende Lebensgeschichte. Sie kam in Begleitung ihrer Biografin Frau Eva Eisenstaedt, ehemalige Schülerin unserer Schule, die das Buch "Zweimal überleben" schrieb, nachdem sie Frau Rus zwei Jahre lang interviewt hatte. Die Schülerinnen der 12. Klasse Delfina Calcagno und Lucía Espiñeira erzählen über ihren Besuch.
 

Sara lebte seit Kriegsbeginn unter unmenschlichen Bedingungen mit ihren Eltern im Lodzer Ghetto, bis die Nazis sie 1944 nach Auschwitz brachten. Von dort aus kam sie nach Mauthausen, wo sie 1945 befreit wurde. 1948 reiste sie zusammen mit ihrem Mann nach Argentinien, wo sie sich eine Existenz aufbauen konnte und zwei Kinder hatte, was nach dem Krieg ihr Lebenstraum gewesen war. Aber leider erlebte Sara 1977 erneut eine Tragödie: Ihr 26jähriger Sohn Daniel wurde zusammen mit anderen Kernphysikern an seinem Arbeitsplatz entführt. Sara hatte nie wieder Nachrichten von ihm.

Diese Überlebende zweier Konzentrationslager, eine der ersten Mai-Mütter und vor allen Dingen, eine Lebenskämpferin, hinterliess uns eine so wertvolle wie deutliche Botschaft: die Jugendlichen wie wir müssen fragen und erfahren, was geschah, um die Erinnerung zu wahren und Gerechtigkeit zu suchen. “Ich kann nicht hassen: ich suche nur Gerechtigkeit”. Sara ist eine integre Frau und übermittelt, dass Hass und Rache keine Lösung sind. Sie versichert: "Ich liebe das Leben".