19/04/2017
Zeitzeugengespräch an der Pestalozzi-Schule

Am 19. April 2017 berichtete Thomas Kertesz den Schülern aus der Pestalozzi-Schule in Buenos Aires von seiner Kindheit, die stark vom Zweiten Weltkrieg und der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten geprägt war. Die Veranstaltung wurde von der Psychologin Lidia Assorati gemeinsam mit der Konrad- Adenauer Stiftung organisiert.
 

Eröffnet wurde das Gespräch von Michael Röhrig, Schulleiter der Pestalozzi-Schule. Anschließend berichtete Lidia Assorati kurz über die Rettung der Juden und diejenigen, die dabei ihr Leben geopfert haben. Daraufhin schilderte der aus Ungarn stammende Zeitzeuge Thomas Kertesz seine Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg. Thomas Kertesz wurde im Jahr 1928 geboren. Schon mit 15 Jahren erlebte er den ersten Bombenangriff aus Deutschland. Seine Jugend war gekennzeichnet durch die ständige Suche nach Verstecken und der generellen Angst ums Überleben. Nach mehreren Zwischenaufenthalten bei Freunden, fand er zunächst Schutz bei einer christlichen Familie. Besonderen Dank ließ er Raoul Wallenberg zukommen, dem es gelang durch sein entschiedenes Auftreten, Menschen vor dem sicheren Tod zu retten, indem er behauptete, sie seien Inhaber schwedischer Reisepässe. Thomas Kertesz meint, dieser schwedische Pass habe ihm sogar bei seiner Ankunft in Argentinien noch das Leben gerettet.