23/08/2022
Autorin Erika Rosenberg-Band im Gespräch mit unseren 11. Klassen

Am Montag, den 22. und am Dienstag, den 23. August fanden zwei Treffen der Autorin Erika Rosenberg-Band mit unseren 11. Klassen statt.
 

Erinnerungskultur nimmt an unserer Schule seit jeher einen zentralen Stellenwert ein. Nicht nur die Schulgeschichte, sondern auch die Gräueltaten während des Dritten Reichs sind Themen des Geschichtsunterrichts in der 11. Jahrgangsstufe.

Zur Beleuchtung einiger historischer Fakten aus dieser Zeit lud die Schule diese Woche Frau Erika Rosenberg-Band, Emilie Schindlers Biografin und Autorin mehrerer Bücher, zu einem Schülergespräch ein.

Frau Rosenberg-Band ist selbst Tochter von 1936 aus Deutschland geflüchteten Eltern. 1990 lernte sie fast zufällig durch ein Interview für die Deutsche Welle Emilie Schindler, Oskar Schindlers Ehefrau, kennen. Oskar Schindler, der erst zwei Jahrzehnte nach seinem Tod berühmt wurde, als Hollywood-Regisseur Steven Spielberg „Schindlers Liste“ verfilmte, hatte als deutschmährischer Unternehmer während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit seiner Frau Emilie etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter gerettet. Frau Rosenberg-Band knüpfte eine Freundschaft mit Emilie Schindler und schrieb zuerst ihre Biografie und dann auch eine Biografie ihres Mannes.

Davon erzählte sie unseren Jugendlichen, die natürlich wissen wollten, ob es tatsächlich so war, wie der Film es darstellt. Frau Band-Rosenberg betonte, Hollywood müsse dramatisieren, sie wolle hingegen das historische Geschehen dokumentieren. Und dies hat sie zweifelsohne nicht nur in ihren Büchern, sondern auch im Rahmen der Gespräche mit unseren 11. Klassen, die in einer sehr zugewandten, vertraulichen Atmosphäre stattfanden, höchst erfolgreich getan: sie hatte Kopien von Schindlers Liste und weiteres Material dabei und erzählte als Expertin viele Anekdoten rund um das Geschehen. Zum Schluss betonte sie die Bedeutung der Zivilcourage als sozialer Mut, um nach den eigenen Prinzipien zu handeln, auch wenn man dabei selbst Schaden nehmen könnte. Einige Schülerinnen und Schüler blieben noch länger, um Erika noch weitere Fragen zu stellen.

Das Gespräch ist Teil einer Reihe Treffen zur Erinnerungskultur: Am 27.Mai hatten die 10. Klassen Tomas Fleischer, ehemaligen Lehrer unserer Schule empfangen, der sein autobiographisches Buch „Del largo adiós al encuentro“ vorstellte, in dem er von der Fluchtgeschichte seiner Eltern erzählt; am 14. Juli hatte die Schule die Holocaust-Überlebende Ruth Herzberg de Sirkes als Zeitzeugin eingeladen.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Frau Rosenberg-Band für die Gespräche an unserer Schule.